Freitag, 17. Juni 2011

Gesundheit (Alternative Therapien)

Pater José Dillon

Eigentlich begann ich mich mehr im Bereich der Gesundheit zu engagieren, weil ich an meinem eigenen Körper erlebt hatte, was es bedeutet krank zu sein, und ich nicht wollte, das andere Menschen das erleiden, was ich erlitten hatte. Deshalb wollte ich etwas ganz Konkretes ins Leben rufen, zumal sich das öffentliche Gesundheitswesen kaum um die Gesundheit besonders der armen Bevölkerung kümmert.
Bevor ich 1989 in die Pfarrgemeine Jardim Miriam kam, war ich operiert worden (Nierensteine). Von da an begann ich besser auf meine Gesundheit zu achten, ein gesünderes Leben zu führen, mich besser und gesünder zu ernähren. Im November 1989 intensivierten wir in unserer Gemeinde die Krankenpastoral und mussten feststellen, dass es in unserer Pfarre sehr viele kranke Menschen gab. Zum einem fehlte es in unserer Region an Krankenstationen, zum anderen, und damit verbunden, an ärztlicher Orientierung und Aufklärung, wie man etwa vielen Krankheiten vorbeugen könnten. Nachdem uns zunächst die Bedingungen fehlten, um uns um all die Kranken zu kümmern, führten wir ein Gesundheitsprogramm namens „Probiótica“ ein. Gleichzeitig bewegten wir die Menschen dazu, sich vegetarisch zu ernähren und verbanden dies mit einer Reihe von therapeutischen Übungen, wie Tai Chi Chuan, Lian Gong und anderen.
In den Jahren 1992/93 begannen wir dann ernsthaft damit, ein alternatives Gesundheitsprogramm einzuführen. Dabei konzentrierten wir uns besonders auf diejenigen Personen, die keinerlei Begleitung seitens der öffentlichen Krankenhäuser erhielten. Bald schon stellten wir fest, dass viele gesundheitliche Probleme ihren Ursprung in emotionalen Problemen und in einer falschen Ernährung hatten. Deshalb führten wir die Phytotherapie ein (Behandlung von Erkrankungen mit Pflanzen oder Pflanzenteilen). Im selben Jahr lernten wir eine Gruppe von Menschen kennen, die mit der Bach-Blütentherapie arbeiteten , und die diese aus England stammende Therapie in Brasilien verbreiten wollten (Bach-Blütentherapie: Heilverfahren, bei dem von 38 verschiedenen Blüten wäßrige Extrakte hergestellt werden, die tropfenweise eingenommen werden). Frau Dr. Lucia de Bartollo erklärte sich bereit uns in diese Therapie einzuführen und uns als Therapeuten auszubilden. Nach und nach schlossen sich uns andere Therapeuten an und begannen in unserer Krankenpastoral mitzuarbeiten.
Das Umfeld unserer Pfarrgemeinde gehört nicht nur mit zu den ärmsten, sondern auch zu den gefährlichsten Regionen der Stadt. Arbeitslosigkeit, fehlende Wohnungen wie auch Raub, Überfall und Totschlag sind hier keine Seltenheit. Viele Menschen litten verzweifelt unter den Folgen dieser Situation. Was tun in einer solchen Situation? Kurz entschlossen gründeten wir das Zentrum „Hoffnung“, in dem sich Menschen der verschiedensten sozialen Schichten zusammentaten, um zu hören und sich gegenseitig zu helfen. Damit verbunden betreuten wir diese Menschen mit der Bach-Blütentherapie, und vielen von ihnen wurde damit geholfen, sodass sie erneut Hoffnung und Kraft schöpften, um ihren Lebensweg weiter zu gehen.
Jeden dritten Samstag im Monat behandeln wir mehr als 100 Personen in unserer Pfarre. Diese Arbeit (Organisation des Treffens und Behandlung unserer Patienten) wird von freiwilligen Helfern durchgeführt. Während dieser Treffen bereiten die Frauen der Pfarrgemeinde ein gemeinsames Mittagessen vor und geben gleichzeitig auch Kurse, wie man ein gesundes und nahrhaftes Essen oft mit einfachen und wenigen Zutaten zubereitet kann.
Wie viele Menschen wir schon betreut haben, wissen wir nicht. Aber in den 16 Jahren unserer Tätigkeit konnten wir sicher schon unzähligen Menschen helfen.
Auf alle Fälle danke ich Gott dafür, dass er uns so viele freiwillige Helfer geschickt hat, die den Kranken Solidarietät, Hingabe und Liebe schenkten.

















P. José Dillon gibt einen Kurs über Phytotherapie


















Das Mittagessen für das Treffen wird vorbereitet


















Vor dem Auftritt im katholischen Fernsehen “Rede Vida"


















Während der Fernsehsendung


















Gott segne unsere Kranken, unsere freiwilligen

Mitarbeiter, unsere Arbeit

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