Freitag, 15. Februar 2013

MISSION DER QUILOMBOLA-BEVÖLKERUNG IM VALE DO RIBEIRA





Aktuelle Situation,
Herausforderungen,
Laufende Projekte.

                        Die Redaktion der Zeitschrift  Soverdi Social hat mich gebeten, über die Mission der Quilombola-Bevölkerung im  Vale do Ribeira zu schreiben.
                        Ich möchte zuerst über die aktelle Situation der Quilombos, hier im Vale do Ribeira, berichten.

                                                           


 
 1 -   AKTUELLE SITUATION

                        Um die Situation der Quilombolas besser verstehen zu können, ist es notwendig zu wissen, dass die Entwicklungsprojekte der Landesregierung von São Paulo für die Region des Vale do Ribeira, in keiner Weise die hier traditionell ansässige Bevölkerung einbeziehen:  Quilombolas, Indianer, Caiçaras (allgemeine Bezeichnung der Küstenbewohner), Fischer und Caboclos (Mischlinge aus Indios und Europäern). Das heißt also, dass diese Bevölkerungsgruppen, von der öffentlichen Gewalt vergessen, sich selbst überlassen sind.
                      Um jetzt näherhin über die Quilombolas zu sprechen, so ist in erster Linie deren Bemühen um die Anerkennung ihrer Länder hervorzuheben:                                                         Das bedeutet die vollständige und offizielle Anerkennung aller von den Quilombola-Gemeinschaften bewirtschafteten Grundstücke, wie es ihnen ja auch nach dem Grundgesetz von 1988 im Artikel 68 zusteht. Aber die Umsetzung dessen, was im Grundgesetz steht, ist in Wirklichkeit ein hartes, langwieriges und oft sogar gefährliches Unternehmen. 


                                                            2 -  ANDERE HERAUSFORDERUNGEN

                            Abgesehen vom Bemühen um ihre Länder, gibt es noch andere grosse Herausforderungen. Um nur einige davon aufzuzählen:
2.1  Protest gegen den Bau von 4 Stauwerken am Fluss Ribeira de Iquape durch die                       Gruppe CBA (Brasilianische Aluminium Kompanie), welche die Anbaugebiete der hier ansässigen Bevölkerung überschwemmen würden;                           
2.2   Naturparks unter Verbleib der darin schon lebenden Bevölkerung: wir sind für Naturparks, aber unter Verbleib der dort schon lebenden Bevölkerung. Denn diese Bevölkerung betreibt seit Jahrhunderten eine nachhaltige Bewirtschaftung dieser Gebiete. Nun aber sollen sie vertrieben werden, und damit würde  ihnen auch ihre Existenzbasis entzogen;
2.3   Wahrung ihrer Kultur, ihrer Lebensform und ihrer Anbauweise dieser Länder, die oft in Gemeinschaftsarbeiten vorgenommen werden. All das soll nun einem kapitalistischem   Raubbau weichen.
2.4   Invasion von Bergbaugesellschaften, wie es aktuell schon im Quilombo Porto Velho geschieht;
2.5   Fehlende Finazierung für unsere Projekte;
              2.6  Personalmangel: es fehlen Mitarbeiter, die für diese Arbeiten vorbereitet sind;


3 – LAUFENDE PROJEKE

               Unsere wichtigsten laufenden Projekte:
3.1   Der Versuch die wichtigsten traditionellen Bevölkerungsgruppen zu integrieren: Quilombolas, Indianer, Fischer, Caiçaras und Caboclos. Alle haben ein gemeinsames Ziel und leiden unter denselben Problemen.

3.2   Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Gruppe, die dieselben Interessen vertreten. Dazu gehören unter anderen: NOGs wie Eaacone und Moab (Umweltinstitute), öffentlich rechtliche Instanzen (Verteidigung öffentlicher Interessen), Missionare der Gesellschaft des Göttlichen Wortes und die Ordensschwestern Pastorinhas (Kleine Hirtinnen). Aussedem arbeiten wir auch mit Laienorganisationen zusammen: associação caiçara (Vereinigung Caiçara), cultura prosa na serra (Vereinigung zur Wahrung der Erzähl-Kultur dieser Bevölkerung) cultura Batucajé (Musikgruppe).

3.3    Kurse über die rechtliche Situation dieser Bevölkerungsgruppen;

3.4   Besuch der Quilombos und Bildung öffentlich rechtlicher Organisationen;

3.5   In diesem Jahr liegt einer unserer Schwerpunkte auf der Aus- und Heranbildung neuer und junger Führungskräfte. Im Moment geschieht das in der Gemeinde Barra do Turvo und soll später auf die anderen Gemeinden übertragen werden.

Zusammenfassend möchte ich sagen:           
                                      
               Ich danke Gott und der Ordensgemeinschaft des Göttlichen Wortes, dass ich meine missionarische Arbeit mit den Quilombolas und der Bevölkerung im Vale do Ribeira realisieren darf. Schon seit geraumer Zeit arbeite ich mit diesen Menschen und immer wieder lerne ich mehr und Neues. Ich glaube, dass diese Region noch viele missionarische Herausforderungen und Arbeiten enthält. Ganz besonders denke ich dabei an die hier in 13 Dörfern ansässigen Guarani-Indianer. Sie brauchen Missionare, die gut vorbereitet sind und ihre Sprache und Kultur kennen. Wer möchte sich bewerben?

                                                  Eine brüderliche Umarmung,
                                                         Im Göttlichen Wort.

                                                              Bruder Ivo dos Santos Fiuza- SVD 




 
 
 
 


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